Die Welt nach den Klimakriegen
Kuni schwärmt total für unseren Nachbarplaneten. Unser „Heimatplanet", sagt er immer. Obwohl er genau wie ich auf dem Mars geboren worden ist. So wie alle Kids hier. Niemand in unserem Alter ist jemals woanders gewesen. Sein ganzes Zimmer ist voll mit Karten von der Erde und Bildern von Wäldern und Meeresstränden, von Elefanten und Adlern, von Menschen, die ohne Raumanzug über grüne Wiesen laufen. Die Erde ist sein Traum.
Für mich ist sie ein Albtraum.
Denn höchstwahrscheinlich muss ich demnächst dorthin umziehen.
Auf einen komplett kaputten Planeten, der von rückständigen, ungebildeten, gewalttätigen Idioten bevölkert wird. Einen Ort mit nichts als Kriegen, Krankheiten, kriminellen Elementen.
Mars-Kolonie 7, im Jahr 2099.
Als sein Großvater stirbt, muss der dreizehnjährige Jonto schweren Herzens die Marskolonie verlassen, die bisher sein Zuhause war. Er soll jetzt auf der Erde wohnen, die er nur aus Geschichten kennt – bei einer Mutter, die er seit 12 Jahren nicht gesehen hat. Im Gepäck hat er das Tagebuch seines Opas voll kryptischer Andeutungen auf eine spektakuläre Erfindung – eine angebliche Superwaffe zum Schutz des Klimas. Neugierig macht er sich auf die Suche nach dieser Erfindung und lernt dabei Gülcan und ihre Gang kennen. Doch er ist nicht der Einzige, der Interesse am Supergenerator hat ...
Pressestimmen
„Ein spannender und kluger Sci-Fi-Krimi, der auch für Jugendliche oder Erwachsene lesenswert ist."
Agnes Sonntag auf spiegel.de am 4.12.2023
„Wer liest, wie Jonto das erste Mal einen Wald erlebt und sich an ihm „nicht sattsehen, sattriechen, sattfühlen“ kann, schaut vermutlich vom Buch auf und etwas anders auf die Welt.“
Eva-Maria Magel in der FAZ am 27.11.2023 und > online hier
„Stimmt nachdenklich, aber macht auch Spaß zu lesen.“
Norma Cassau in Deutschlandfunk Kultur am 20.9.2023
„Action, Verfolgungsjagden und Schatzsuche – eine fesselnde Geschichte mit klarer Botschaft.“
Geolino Nr. 11/2023
„Eine Mischung aus Abenteuer, Freundschaft und einer Prise Science-Fiction, die die Leser von Anfang bis Ende fesseln wird.“
Lesehelden.ch aus der Schweiz
Making of
Was kommt hinter den Kipp-Punkten?, hab ich mich gefragt. Von solchen Punkten ist ja derzeit viel die Rede. Es sind die entscheidenden Momente der Klimakatastrophe: das Verschwinden der Gletscher, das Auftauen der Permafrostböden, die Erwärmung der Meere – all das lässt schon jetzt immer öfter unser Klima komplett ausrasten. Hitze und Dürre, dann plötzlich Monsterregen und Überflutungen. Wie wird das weitergehen in zehn, dreißig, fünfzig Jahren? Ich hab darüber viel gelesen und mich gegruselt. In so einer Welt will ich gar nicht leben – und auch keinen Roman spielen lassen. Aber dann hab ich mich gefragt: Was kommt denn hinter der Welt, die hinter den Kipp-Punkten liegt? Wird die Menschheit zur Vernunft kommen?
Ja, ich denke das wird sie. Und ich hab mir dafür einfach in meiner Fantasie das Jahr 2099 ausgesucht. Da beginnt die Geschichte von Jonto. Durch seine Augen wollte ich sie erzählen. Aber ich wollte keinen Ich-Erzähler, der das alles schon kennt, was da 2099 auf der Erde abgeht, keinen der schon inmitten der Katastrophe aufgewachsen ist. Sondern einen Jungen, der die Welt von 2099 ganz neu entdeckt. So wie ich es beim Schreiben tat und ihr vielleicht beim Lesen des Buches. Darum hätte Jonto vielleicht ein Zeitreisender werden können, der aus unserem Jahrzehnt zum Ende des Jahrhunderts reist. Wäre sicher auch spannend. Doch dann kam mir ein anderer Gedanke: Der Mars!
Ich hab mir zu Weihnachten von meiner Familie einen Mars-Globus gewünscht – und auch bekommen. Den hatte ich dann beim Schreiben immer vor Augen. Obwohl nur die ersten beiden Kapitel des Romans überhaupt auf dem Roten Planeten spielen, fasziniert der mich doch immer noch. Und wenn ich abends oder nachts draußen unterwegs bin und der Himmel klar ist, schaue ich immer, ob ich ihn entdecke. So wie Jonto und sein Opa oft auf dem Mars in den Himmel geblickt und nach dem kleinen blauen Punkt Ausschau gehalten haben. Der Erde. Manchmal brauchst du diesen Blick von außen, um wieder zu merken, wie unendlich kostbar das ist, was wir haben. Diesen Planeten, diese blaue Perle im All.