In knappen Sätzen schreibe ich ihm, wie ich gestern Abend die anonyme Mail bekam. Und wie ich gerade vorhin den kryptischen Satz gefunden habe, der in dem Bild versteckt gewesen ist.
Für einen Moment steht da nur sein Name.
>Daemon: …


Keine Wörter erscheinen. Vielleicht muss er auch erst nachdenken. Schließlich schreibt er weiter:

>Daemon: Hast du irgendeine Idee, was das soll?

>me: Nee, woher? Aber das macht es ja spannend. Was das soll, kriege ich wohl erst am Ende raus. Das ist doch der Sinn von Rätseln.
>Daemon: Am Ende ist es vielleicht zu spät.
>me: Hä? Wofür zu spät?
>Daemon: Für Vorsichtsmaßnahmen.
>me: ?
>Daemon: Es könnte ja eine Falle sein.
>me: Eine Falle? Für mich?
Will der mich verarschen oder was?
>Daemon: Du hast dich inzwischen bei einer Menge Leute unbeliebt gemacht. Vielleicht ist irgendeiner darunter, der einfach keinen Humor hat.

Eine Falle. Haha. Bullshit.
Ganz sicher.
Sicher.


Making of

Ich schreibe keine dicken Wälzer voll epischer Geschichten, aber 200 bis 300 Seiten brauche ich schon, um zum Punkt zu kommen. Allerdings kann ich mich auch mal kurzfassen. Wenn ich soll. Und ich sollte, das heißt: Mein Verlag dtv startete seine neue Buchreihe „short“ mit Geschichten und Kurzromanen und lud mich ein, dazu was beizutragen.

Ich befasste mich da gerade mit dem Darknet, dessen unergründliche Tiefen meine Faszination geweckt hatten. Was mir dabei durch den Kopf ging, würde vielleicht keinen „richtigen“ komplexen Roman tragen, aber es passte haargenau für dieses Format. Also lud ich mir den sagenumwitterten TOR-Browser herunter und begann das Darknet zu erkunden. Recherchen, von denen ich auch bei aktuellen und kommenden Büchern noch profitiere …

Ich fand es schön, so eine Geschichte „mal eben zwischendurch“ zu schreiben, während ich zugleich weiter an UND DANN WEISS JEDER … arbeitete. Aber irgendwie war es auch ein bisschen schade um die Figuren. Dass sie nicht so viel Zeit hatten, sich zu entwickeln, als wie es bei einem längeren Roman der Fall wäre. Aber – wer weiß? Vielleicht tauchen Zille und Daemon und Yu-Mi noch mal in einem anderen Buch auf …


Presse

"Linker erzählt schnell mit nötigem Detailwissen, welches ebenso spannend ist, wie die Geschichte selbst, die sich wendet wie ein Fisch im Wasser. Eine perfekte, kurzweilige Klassenlektüre im Angesicht allgegenwärtiger Digitalisierung."
Katrin Rüdiger, Buchpalast München

"Relativ kurzer, spannender Thriller mit überraschenden Wendungen und einer Protagonistin, bei der man auch am Ende nicht weiß, ob sie das Zeug zur Heldin hat."
BuecherboteRB auf LovelyBooks