Ich werde dir etwas von mir erzählen. Nicht zu viel. Gerade so, dass du merkst, worauf es mir ankommt. Vielleicht sollte ich mich kurz vorstellen. Tim Landberg, sechzehn Jahre alt, zweiundzwanzig Monate Jugendstrafe, alles andere ist unwichtig.

Ich werde dir was erzählen, wenn du wirklich willst. Aber ich will fair sein. Ich will dich warnen. Vertrau mir nicht! Vertrau niemals einem Erzähler. Vertrau überhaupt keinem!


Making of

Durch einen Zufall lernte ich Werner Kaser kennen, der als Knastpfarrer im damaligen Jugendgefängnis Siegburg arbeitete. Ich war sofort besessen von der Idee, darüber einen Roman zu schreiben – also eine Geschichte, die hinter Gittern spielt. Ich fragte ich, ob ich zur Recherche ein Praktikum bei ihm machen dürfe. Werner fand die Idee super, aber die Behörden mussten eine Weile drüber nachdenken. Die Genehmigung ließ auf sich warten und kam dann just zu dem Zeitpunkt, an dem ich meine Diplomarbeit schreiben sollte. Natürlich war mir der Roman wichtiger. (Die Arbeit hab ich dann aber auch geschrieben …)

Eigentlich hatte ich schon eine Geschichte im Kopf, bevor ich für zwei Wochen im Knast „einrückte“. Die habe ich dann aber gründlich umgeworfen, weil der Knastalltag doch ganz anders war als in meiner Fantasie – und weil die Interviews mit den Gefangenen eine eindrucksvolle Inspiration boten. Nicht zuletzt spielt für die Handlung des Romans das damals aktuelle Album der Toten Hosen eine große Rolle, vor allem dieses eine Lied

Der Roman erschien bei dtv zunächst im Buchprogramm für Erwachsene. (Das Cover der Originalausgabe von 2002 seht ihr hier links.) Völlig überraschend wurde es dann aber für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Den Preis hab ich leider nicht gekriegt, ich wurde in meiner Kategorie Zweiter, wie einem das als Leverkusener öfters passiert. (Fußballfans wissen, was ich meine …) Aber dem Roman hat die Nominierung trotzdem sehr geholfen. Und ist vielleicht auch einer der Gründe, warum ich seither hauptsächlich Jugendbücher schreibe.


Presse

Wetzlarer Allgemeine Zeitung:
»Ein modernes Märchen mit viel Emotionen und einem Protagonisten, dem man zum Schluss eigenhändig die Eisensäge reichen möchte.«

Westfälische Nachrichten:
»›RaumZeit‹ ist eine eindrucksvolle, zugleich aber auch humorvolle Geschichte über die Suche nach dem Sinn von Leben und Liebe.«

Ostsee-Zeitung:
»›RaumZeit‹ zeigt, wie kostbar Augenblicke sein können – und wie ewig.«



RaumZeit auf der Bühne

Der Düsseldorfer Regisseur Stefan Filipiak hatte die Idee, den Roman auf die Bühne zu bringen. Gemeinsam haben wir die Stückfassung geschrieben, für die wir 2010 den Autorenpreis des Sandkorntheaters Karlsruhe gewonnen haben. Dort wurde das Stück auch uraufgeführt. Später haben wir es im Theaterstückverlag München herausgebracht, seitdem wird es immer mal wieder irgendwo in Deutschland aufgeführt.